Hamburger, Käte
Geb. 21.9.1896 in Hamburg, gest. 8. 4. 1992 in Stuttgart. Literaturwissenschaftlerin, Philosophin, Privatgelehrte, Kritikerin, Exilantin/Remigrantin.
1896 in eine Hamburger jüdische Bankiersfamilie geboren, legte sie nach Privatunterricht 1917 das Abitur ab und studierte anschließend Philosophie, Literaturgeschichte und Geschichte in Berlin und München, wo sie 1922 mit einer Arbeit über Schillers Analyse des Menschen als Grundlage seiner Kultur- und Geschichtsphilosophie. Ein Beitrag zum Problem des Individualismus, dargestellt auf Grund seiner philosophischen Schriften promoviert wurde. Danach arbeitete sie auch als Buchhändlerin und betrieb ihre literaturwissenschaftliche Studien, u.a. zu Rahel Varnhagen, die 1933-34 erschienen, privat weiter. Frucht dieser Arbeit war zunächst das Buch Thomas Mann und die Romantik (1932), doch mit dem Machtantritt des Nationalsozialismus zeigte sich ein weiterer Verbleib in Deutschland als zunehmend aussichtslos. Hamburger emigrierte 1934 zuerst nach Frankreich und von dort nach Schweden, wo sie in Göteborg Deutschunterricht erteilte. In den Exiljahren nahm auch ihr erst 1957 veröffentlichtes Hauptwerk Die Logik der Dichtung bereits Gestalt an. Im Exil entstand auch eine Gesamtwürdigung des Werkes von Leo Tolstoi, die 1950 erschien. Nach der Rückkehr nach Deutschland versuchte sie zunächst, sich ihre im Exil entstandenen bzw. erschienenen literaturwissenschaftlichen Arbeiten als Habilitation anzurechnen; dies wurde jedoch abgelehnt. Mit Logik der Dichtung gelang ihr dies dann doch noch an der damaligen Technischen Universität Stuttgart unter dem Titel Das logische System der Dichtung. Fortan wirkte sie als unbezahlte apl. Professorin in Stuttgart weiter; einen Lehrstuhl erhielt sie, die zu den renommiertesten Germanistinnen und Germanisten der 1950er und frühen 1960er Jahre zählte allerdings nicht.
Werke:
Siehe Gesamtverzeichnis auf K. Hamburger Forschungsstelle: hier.
Materialien und Quellen:
(PHK, in preparation)