Landau, Lola (Leonore)
Geb. 3.12. 1892 in Berlin, gest. 3.2. 1990 in Jerusalem. Deutsch-israelische Schriftstellerin, zionistische Aktivistin.
Die Tochter des Arztes Theodor L. und seiner Frau Philippine Fulda begann nach Absolvierung eines Mädchengymnasiums und einer Lehrerinnenausbildung bereits ab 1910 in versch. Zeitungen vorwiegend lyr. Texte zu veröffentlichen, u.a. im Berliner Tageblatt. Ihre erste Buchpublikation, ein Gedichtband erschien 1916 unter dem Titel Schimmerndes Gelände, Das Lied der Mutter, in dem sie ihre Mutterschaftserfahrung mit ihren beiden Söhnen aus der ersten Ehe thematisiert, erschien 1919. Im Folgejahr 1921 ging sie ihre zweite Ehe mit dem Schriftsteller Armin T. Wegenerin Vorbereitung Quellentexte: ➥ Ahasver in Asien ein, die 1939 geschieden wurde. In den 1920er Jahren, in denen das Paar Reisen u.a. nach Nordafrika und in den Vorderen Orient, darunter 1928-29 auch eine Palästina-Reise, unternehmen, entstehen gemeinsam verfasste Werke wie z.B. das Schattenspiel Wasif und Akif (1925). 1933 schließt sich Landau dem Keren Hajessod an, beginnt Hebräisch zu lernen und an eine Auswanderung nach Palästina zu denken, während Wegener überzeugt ist, als deutscher Schriftsteller Deutschland bzw. das sog. Dritte Reich auch unter den veränderten diktatorischen Verhältnissen nicht verlassen zu können. Wohl versuchen sie 1934 in London Fuß zu fassen, kehren aber nach wenigen Monaten nach Berlin zurück. Erst nach einer Vorladung zur Gestapo 1936 ist auch Wegener bereit, aus Nazideutschland wegzugehen, allerdings nicht nach Palästina, sondern nach Italien, während Landau mit dem älteren der Söhne und ihrer Tochter nach Palästina aufbricht. Ein letzter Versuch, doch noch zusammenzufinden, scheitert 1937 in Positano; Landau kehrt nach Palästina zurück und schlägt sich anfangs mühsam mit verschiedenen Arbeiten durch bevor sie eine Stellung als Englisch-Lehrerin in einem Industriebetrieb am Toten Meer antreten kann und erst in den späten 1960er, frühen 1970er Jahren wieder zum Schreiben kommt.
Materialien und Quellen:
Eintrag von Karina von Tippelskirch in: A.B. Kilcher (Hg.): Lexikon Deutsch-jüdischer Literatur, Stuttgart-Weimar, 2.Aufl. 2012, S. 319-321
Birgitta Hamann: Lola Landau: Leben und Werk. Ein Beispiel deutsch-jüdischer Literatur des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Palästina/Israel. Berlin: Philo 2000;
(PHK, in preparation)