Geb. 25.8. 1960 in Prag; lebt seit 1971 in der Bundesrepublik Deutschland. Essayist, Journalist, Schriftsteller.

Materialien und Quellen:

Biller über Biller (Der gebrauchte Jude): hier.

Rez. von Viola Roggenkamp zu Der gebrauchte Jude. In: FAZ, 27.11.2009: hier.

Eintrag auf perlentaucher.de: hier.

Maxim Biller kritisiert Eva Menasse: Kann man links sein und jüdisch? In: Der Standard, 2.8. 2022, S. 22.

(in preparation)

Geb. 17.2.1874 in Karthaus/Borzestowo (nahe Danzig, Westpreußen), gest. 26.12. 1943 in Haifa, Palästina (heute: Israel), Arzt, Kritiker, Schriftsteller, Übersetzer, Zionist.

Zlocisti entstammte einer aus Russland zugewanderten ostjüdischen Familie mit orthodoxer Ausrichtung auf und kam bereits als Jugendlicher nach Berlin, wo er im sog. Scheunenviertel aufwuchs. Dort gründete er 1892 den Verein Jung Israel in Berlin. Nach dem Abitur studierte er Medizin an der Univ. Berlin, wo er im Jahr 1900 promovierte. Nach dem Studium wandte er sich der zionistischen Bewegung zu, nahm an zahlreichen Kongressen teil und kultivierte das Jiddische. Bereits um 1900 war Z. Mitarbeiter prominenter jüdischer Zeitschriften wie z.B. Jüdische Moderne oder Ost und West. 1903 erschien sein erster Lyrikband Vom Heimweg. Verse eines Juden. Auch trat er ab 1905 als Herausgeber der Werke von Moses Hess in Erscheinung und veröffentlichte 1910 neben Erzählungen auch die Schrift Von jüdisch-deutscher Sprache und jüdisch-deutscher Literatur. Impressionen. 1921 vollzog er seine Alija und wanderte in Palästina ein.

Materialien und Quellen:

Eintrag von Eva Edelmann-Ohler in: A. B. Kilcher (Hg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur 2. aktualis. Auflage. Metzler, Stuttgart-Weimar 2012, 554-556.

Albrecht Spranger: Theodor Zlocisti. Die multiplen Zugehörigkeiten eines Zionisten. Berlin: Neofelis 2020; rez. von Sabrina Schütz auf h/soz/kult: hier.

(PHK, in preparation)

Geb. 4.7.1804 in Stuttgart, gest. 16.9. 1852 in Tjilatjap (Java, heute: Indonesien). Salonniere, Schriftstellerin, Reisende.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf fembio: hier

(in preparation)

Geb. 13.9. 1800 Schowkowna/Zolkiew, Russisches Kaiserreich; gest. 19.5.1871 in Wien. Schriftsteller (hebräisch u. deutsch), Literaturwissenschaftler, Orientalist, Drucker, Herausgeber.

Eintrag auf: ÖBL: hier.

(in preparation)

Geb. 1744, gest. 26.5. 1828 in Fürth. Aufklärer, Mediziner.

M

Karl-Heinz Grossmann: Würzburgs Mendelssohn: Leben und Werk des jüdischen Aufklärers Simon Höchheimer (1744–1828). Würzburg: Königshausen & Neumann 2011

(in prep.)

Geb. 5.6.1848 in Breslau (heute: Wroczlaw/Polen), gest. 9.2. 1919 in Berlin-Wilmersdorf. Literatur- und Kulturhistoriker, Herausgeber (Goethe-Jahrbuch, AZJ ab 1908) und Übersetzer.

Materialien und Quellen:

Hans-Dieter Holzhausen: Ludwig Geiger (1848–1919) – ein Beitrag über sein Leben und sein Werk unter dem Aspekt seiner Bibliothek und weiterer Archivalien. In: Menora. Bd. 2 (1991), S. 245–269;

(in prep.)

Quellentexte:

➥ Die deutsche Literatur und die Juden

➥ Allgemeine Zeitung des Judenthums

Geb. 23.2.1820 in Breslau, gest. 21.8. 1872 in Berlin. Journalist, Schriftsteller, Zeitungsgründer.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf Jewish Virtual Library; Eintrag von Renate Heuer in der NDB;

Werke (Auswahl, digital zugänglich):

Ein Billet von Jenny Lind. Komische Scene mit Gesang. Gem. mit J. Lanner u. A. Stradella. Berlin 1849: hier; Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang (1850): hier; Die Bummler von Berlin. Posse mit Gesang. Gem. mit A. Weirauch (1854): hier; Berliner Leierkasten. Bd. 1-2 (1858-1866) Bd. 1: hier; Berlin wie es lacht. Volksstück mit Gesang. Gem. mit A. Conradei, O.F. Ebersberg (1858): hier; Die Mottenburger. Gesangs-Posse. Gem. mit A. Weirauch (1868): hier.

Max Ring: Der Vater des Kladderadatsch, der Begründer der Berliner Posse. Berlin 1873; Georg-Michael Schulz (Hg.): David Kalisch – Drei jüdische Possen. Berlin-Boston: DeGruyter 2014, = Conditio Judaica, Bd. 87.

(in preparation)

Geb. 21.9.1896 in Hamburg, gest. 8. 4. 1992 in Stuttgart. Literaturwissenschaftlerin, Philosophin, Privatgelehrte, Kritikerin, Exilantin/Remigrantin.

1896 in eine Hamburger jüdische Bankiersfamilie geboren, legte sie nach Privatunterricht 1917 das Abitur ab und studierte anschließend Philosophie, Literaturgeschichte und Geschichte in Berlin und München, wo sie 1922 mit einer Arbeit über Schillers Analyse des Menschen als Grundlage seiner Kultur- und Geschichtsphilosophie. Ein Beitrag zum Problem des Individualismus, dargestellt auf Grund seiner philosophischen Schriften promoviert wurde. Danach arbeitete sie auch als Buchhändlerin und betrieb ihre literaturwissenschaftliche Studien, u.a. zu Rahel Varnhagen, die 1933-34 erschienen, privat weiter. Frucht dieser Arbeit war zunächst das Buch Thomas Mann und die Romantik (1932), doch mit dem Machtantritt des Nationalsozialismus zeigte sich ein weiterer Verbleib in Deutschland als zunehmend aussichtslos. Hamburger emigrierte 1934 zuerst nach Frankreich und von dort nach Schweden, wo sie in Göteborg Deutschunterricht erteilte. In den Exiljahren nahm auch ihr erst 1957 veröffentlichtes Hauptwerk Die Logik der Dichtung bereits Gestalt an. Im Exil entstand auch eine Gesamtwürdigung des Werkes von Leo Tolstoi, die 1950 erschien. Nach der Rückkehr nach Deutschland versuchte sie zunächst, sich ihre im Exil entstandenen bzw. erschienenen literaturwissenschaftlichen Arbeiten als Habilitation anzurechnen; dies wurde jedoch abgelehnt. Mit Logik der Dichtung gelang ihr dies dann doch noch an der damaligen Technischen Universität Stuttgart unter dem Titel Das logische System der Dichtung. Fortan wirkte sie als unbezahlte apl. Professorin in Stuttgart weiter; einen Lehrstuhl erhielt sie, die zu den renommiertesten Germanistinnen und Germanisten der 1950er und frühen 1960er Jahre zählte allerdings nicht.

Werke:

Siehe Gesamtverzeichnis auf K. Hamburger Forschungsstelle: hier.

Materialien und Quellen:

(PHK, in preparation)

Geb. 11.11. 1909 in Wien, gest. 19.11.1987 in Madison/Wisconsin (USA).

Schriftsteller (Kurzprosa, Lyrik, Aphoristik), Bibliothekar, Regisseur, Übersetzer, Exilant/Immigrant.

F. P., Sohn des Ingenieurs Geza P. und Helena Schneider, studierte zunächst in Wien Jus/Rechtswissenschaften, brach dieses Studium jedoch zugunsten einer Ausbildung bei M. Reinhardt 1934-36 ab, um es 1936/37 wieder aufzunehmen. Seit Ende der 1920er Jahre veröffentlichte er in der Neuen Freien Presse Kurzprosa, Erzählungen und Gedichte, sein erster Text Rufe, die man nicht hört wurde bei einem Jugend-Preisausschreiben als preiswürdig anerkannt, konnte aber wegen Überschreitung der Altersgrenze nicht berücksichtigt werden. 1930 veröffentlichte er mehrere Venedig-Gedichte und fiel bei einer Vorführung des Gorki-Stückes Kleinbürger als Schauspielschüler im Theater in der Josefstadt positiv auf (Der Tag, 1.6.1930, S.18). Am 19.1.1931 nahm P. an einer Lesung unter dem Titel Junge Autoren lesen im Festsaal des Ingenieurs- und Architektenvereins teil. Im Sept. 1931 wurde ihm, gemeinsam mit anderen jungen Autor:innen wie Gerty Kelemen, Fanny Lewkow u.a. ein Preis der NFP zuerkannt. 1932 wirkte er sowohl an der Aufführung Die andere Seite (Sheriff) im Schönbrunner Schlosstheater (Bericht NWJ, 20.2.1932, S. 11 bzw. Die Stunde, 21.2.1932, S. 6), für die NFP eine „Meisteraufführung“ (P.W[ertheimer?]), als auch an der Regie der Sommernachtstraum-Aufführung des Reinhardt-Seminars und der Duncan-Schule in Salzburg mit, welche ebf. zuvor (im Juli) im Schönbrunner Schlosstheater vorgeführt wurde und bei der P. auch Gelegenheit hatte, mit O. Strnad in Bekanntschaft zu treten. Diese Regiearbeiten setzte Pollak auch 1933 fort, wobei, diesmal unter Oberleitung durch Paul Kalbeck, eine weitere Shakespear-Inszenierung, nämlich Wie es Euch gefällt, auf gute Resonanz (Der Tag, 29.4.1933) traf, aber auch seine erste G.B. Shaw-Inszenierung in Eigenverantwortung zu: Fannys erstes Stück (Neues Wr. Tagblatt, 11.4.1933, S. 22). 1934-37 erscheinen dann nur mehr wenige Aphorismen im Tag, 1937 als letzter Text vor dem Exil, nochmals im Wiener Magazin, Ein Schiff fährt zu früh ab. Unmittelbar nach dem Anschluss gelang F.P. die Flucht in die USA, wo er sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durchschlug und 1941 an der Univ. of Buffalo die Ausbildung zum Bibliothekar mit einem Bachelor abschloss. Ab 1943 diente er in der U.S. Army und war u.a. als Übersetzer in Kriegsgefangenenlagern für gefangene Wehrmachtssoldaten tätig. Nach Kriegsende setzte er sein Studium an der Univ. of Michigan fort und schloss es 1949 mit einem Master ab. Ab 1950 arbeitete P. als Bibliothekar an der Northwestern Univ. in Evanston/Chicago (bis 1959), danach, bis zu seiner Pensionierung 1974, an der Univ. of Wisconsin, wo er auch die Sammlung Little Magazine Collection auf- und ausbaute. Seine ihn international bekannt machenden Gedichtbände erschienen ab 1963 in amerikanischen Verlagen, seine Summa Benefits of doubt wurde von mit ihm befreundeten Lyrikern, Literaturwissenschaftler und Übersetzer (u.a. H.M. Enzensberger u. K. Reichert) in intensivem gemeinsamen Austausch auch für die deutsche Ausgabe vorbereitet, die (wie die amerikanische) allerdings erst nach seinem Tod erschien. Nach seinem Tod wurde der Felix Pollak Prize for Poetry eingerichtet.

Texte:

Rufe, die man nicht hört. In: NFP, 28.11.1929, S. 9, 5.12.1929, S. 11 bzw. 12.12.1929, S. 13; Canal Grande (Ged.), in: NFP, 8.5.1930, S. 12; Lesen bei Nacht. In: NFP, 17.7.1930, S. 11; Junge Frau allein. In: NFP, 6.11.1930, S. 14; Ein Schiff fährt zu früh ab. In: NFP, 8.1.1931, S. 11-12; Mosaiksteinchen (Aphorismen). In: NFP, 6.8.1931, S. 10;

Werkverzeichnis:

The castle and the flaw. Poems. La Rochelle: Elizabeth Press 1963; 28 poems. Michigan: Sumac press 1966); Say when. Lacrosse: Juniper, 1969 Ups and downs: the underground presses. 1970 Voyages to the inland sea, II : essays and poems 1972 Essays and poems. 1972; Ginkgo. La Rochelle 1973 Subject to change. Lacrosse: Juniper, 1978; Prose and cons. Lacrosse 1983; Tunnel visions: poems, short prose, translations. Peoria: Spoon River Poetry Press, 1984; Benefits of doubt: selected poems. Peoria1988; Vom Nutzen des Zweifels. Gedichte. Frankfurt a. M.:Fischer 1989; Lebenszeichen. Aphorismen und Marginalien. Hgg. von R. Grimm und S. Pollak. Wien 1992.

Materialien und Quellen:

Bericht über Co-Regie von Shakespeares Ein Sommernachtstraum im Rahmen der Salzburger Festspiele 1932: Salzburger Wacht, 12.8. 1932, S. 4; Bericht über Arbeit der Reinhardt-Seminar-Aufführungen: NFP, 5.7. 1932, S. 7;

Little Magazine-Collection at UW Madison: hier.

Reinhold Grimm: Ein Aphoristiker im Gehäus: Neues aus dem Nachlaß von Felix Pollak. In: Mod. Austrian Literature, 3/4(1991), 17-41.

Peter R. Frank: Felix Pollak: Porträt. In: Mitteilungen der Gesellsch. für Buchforschung in Österreich, 2001, H. 1, 22–24

Eintrag in: https://www.literaturepochen.at/exil/a5621.html

Eintrag von Klaus L. Berghahn in: A. B. Kilcher (Hg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2. Aufl. Stuttgart-Weimar: Metzler 2012, S. 408-409;

(PHK, in preparation)

Quellentexte:

➥ Ginkgo. A Matter of History.