Geb.:1887 in Lemberg, Österreich-Ungarn (heute Lwiw/Ukraine) – gest. 10.9. 1959 in Israel.
Finkelstein hat sich zunächst in Lwiw/Lwow/Lemberg literarisch betätigt, wie Lesungsankündigungen im Kuryer Lwowski (Lemberger Courier) ab 1909 anzeigen und dürfte im Zug der Kriegshandlungen in Galizien 1914/15 nach Wien gekommen sein. Jedenfalls trat er dort als Herausgeber einer Zeitschrift Moria (und Inhaber des gleichnamigen Verlags in der Riemergasse, 1. Bez.) gemäß einer Notiz über eine Spendensammlung für Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina in Erscheinung (NFP, 24.4.1915, 10). 1917 berichtet die Ztg. Jüdische Korrespondenz von der Herausgabe eines Almanachs in polnischer Sprache (Almanach Zydowski), in dem eine Reihe Wiener jüdischer Kritiker und Wissenschaftler, meist zionistischer Ausrichtung, vertreten waren, u.a. O. Abeles, J. Grünbaum, Heinr. Loewe u.a. (Jüd. Korresp. 29.11.1917, 8). Finkelstein wurde somit mit Abeles, dem späteren Literaturredakteur der Wiener Morgenzeitung (WMZ, 1919-1927) bekannt, in der dann auch über seine Tätigkeiten und Funktionen ab April 1919 kontinuierlich geschrieben wurde bzw. zu der er selbst auch Beiträge beisteuerte. Sein erster Beitrag für die WMZ widmete sich der Ankunft eines von Anitta Müller organisierten (jüd.) Kindertransports in Holland, insgesamt 500 (WMZ, 17.8.1919,5), sein nächster der Rückkehr eines deutlich kleineren aus einem vierwöchigen Italienaufenthalt. (19.10. 1919, 5). In den nachfolgenden Jahren bis 1923 ist Finkelstein kaum publizistisch in Erscheinung getreten; offenbar bereitete er gerade sein erstes deutschsprachiges Buch vor, Stürmer des Ghetto. Essays, das 1924 im Wiener Safruth-Verlag erschien und aus dem einzelne Essays auch auf Jiddisch schon 1923 publiziert wurden, z.B. im Lemberger Jiddischer Kalender 5684/1923-24, redigiert von Anzelm Kleinman.
(PHK, work in progress)