Zlocisti, Theodor

Geb. 17.2.1874 in Karthaus/Borzestowo (nahe Danzig, Westpreußen), gest. 26.12. 1943 in Haifa, Palästina (heute: Israel), Arzt, Kritiker, Schriftsteller, Übersetzer, Zionist.

Zlocisti entstammte einer aus Russland zugewanderten ostjüdischen Familie mit orthodoxer Ausrichtung auf und kam bereits als Jugendlicher nach Berlin, wo er im sog. Scheunenviertel aufwuchs. Dort gründete er 1892 den Verein Jung Israel in Berlin. Nach dem Abitur studierte er Medizin an der Univ. Berlin, wo er im Jahr 1900 promovierte. Nach dem Studium wandte er sich der zionistischen Bewegung zu, nahm an zahlreichen Kongressen teil und kultivierte das Jiddische. Bereits um 1900 war Z. Mitarbeiter prominenter jüdischer Zeitschriften wie z.B. Jüdische Moderne oder Ost und West. 1903 erschien sein erster Lyrikband Vom Heimweg. Verse eines Juden. Auch trat er ab 1905 als Herausgeber der Werke von Moses Hess in Erscheinung und veröffentlichte 1910 neben Erzählungen auch die Schrift Von jüdisch-deutscher Sprache und jüdisch-deutscher Literatur. Impressionen. 1921 vollzog er seine Alija und wanderte in Palästina ein.

Materialien und Quellen:

Eintrag von Eva Edelmann-Ohler in: A. B. Kilcher (Hg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur 2. aktualis. Auflage. Metzler, Stuttgart-Weimar 2012, 554-556.

Albrecht Spranger: Theodor Zlocisti. Die multiplen Zugehörigkeiten eines Zionisten. Berlin: Neofelis 2020; rez. von Sabrina Schütz auf h/soz/kult: hier.

(PHK, in preparation)