Geb. 6.4. 1903 in Königsberg (Deutsches Reich), gest. 9.1.1989 in Jerusalem. Schriftsteller, Übersetzer, Sozialarbeiter, Nachlassverwalter (Else Lasker-Schüler), Zionist.

Sturmann trat in den 1920er Jahren als Lyriker hervor, ein Teil seiner Gedichte erschien im Vorabdruck in Zeitschriften wie die (Wiener) Menorah. Sein erster Band, Althebräische Lyrik (1923) wurde von Arnold Zweig mit einem Nachwort versehen; seit 1922 stand er auch in regelmäßigem Kontakt mit Thomas Mann, der seine Gedichte schätzte. Für seinen Bd. Die Erben (1929) erhielt er den (ersten) Lyrikpreis der Stadt München. Sein letzter Band, der in NS-Deutschland erschien war ein Reiseband: Palästinensisches Tagebuch: Aufzeichnung einer Reise. (1937). Sturmann emigrierte mit seiner Frau am 2.11.1938 via Triest nach Palästina. Er konnte dort trotz Ivrit-Kenntnis, allerdings literarisch keine Wurzeln schlagen und schrieb daher weiterhin (seit den 1950er Jahren) auf Deutsch.

Materialien und Quellen:

Kerstin Schoor: Sturmann, Manfred. In: Metzler Lexikon deutsch-jüdischer Literatur, hg.von A. B. Kilcher, 2. aktual. Aufl. Stuttgart 2012, 489-491; Jens Stüben: „Geistige Existenz zwischen zwei Welten“. M. Sturmann aus Königsberg – ein Leben als deutscher und israelischer Autor. In: T. Weger (Hg.): Grenzüberschreitende Biographien zwischen Ost- und Mitteleuropa. Frankfurt a. M. 2009, 115-156.

Eintrag bei LiteraturSeitenMünchen: hier.

(PHK, work in progress)

Quellentexte:

➥ Die jüdische Sendung Franz Kafkas

Ps. Herbert Urfahr, Peregrinus. Geb. 20.10. 1890 in Wiznitz/Bukowina (k.k. Österreich-Ungarn, heute: Vyžyce, Ukraine) – gest. 14.1.1948 in New York (USA). Lyriker, Übersetzer aus dem Hebräischen und Jiddischen.

Materialien und Quellen:

S. Leskowa: I. S. Eintrag in ÖBL: hier; Eintrag in: Literaturepochen.at: hier.

(PHK, in prep.)

Geb. 15.1.1884 in Wien, gest. 1.7. 1937 in Wien. Journalist, (Sozial)Pädagoge, Blindenlehrer, Schriftsteller.

Abeles wuchs als Kind in Nikolsburg (heute: Mikulow, Tschech. Rep.) auf und arbeitete während des Ersten Weltkriegs in der Jüdischen Kriegsblindenfürsorge, was auch sein späteres Engagement für die Entwicklung einer hebräischen Blindenschrift erklärt. Seit 1920 war er Mitarbeiter der jüd. Wiener Morgenzeitung, in der er sich mit sozialpolitischen Fragen, Aspekten der Fürsorge, z.B. der Vereinigung Jüdische Kinderfreunde oder Familienpolitik befasste. Daneben schrieb er Märchentexte für Kinder und Jugendliche, die im März 1921 durch den Jüdischen Hochschulausschuss als preiswürdig empfunden wurden und 1922 in eine Buchpublikation mündeten: Tams Reise durch die jüdische Märchenwelt. Fünfundzwanzig Kindermärchen nach jüdisch-volkstümlichen Motiven (2. Auf. 1926). Als Vortragender trat er u.a. bei der Zionistischen Bezirkssektion Leopoldstadt (1921) oder im Jüdischen Zentrum der Sozialen Hilfsgemeinschaft Anitta Müller (1926) in Erscheinung. In diesen Jahren fungierte er auch als Inspektor für die Einrichtungen der Jüdischen (Kinder)Fürsorge in Wien. Ferner veröffentlichte er kritische, aber auch literarische Texte in den Zeitschriften Menora, Die Wahrheit und im Jüdischen Nationalkalender. Er war verheiratet und hatte mit seiner Frau Sabine einen Sohn (Norbert), der im Dez. 1938 mit einem Kindertransport nach Großbritannien gelangen konnte, während seine Mutter 1942 nach Minsk deportiert und in Maly Trostinec ermordet wurde. 1930 veröffentlichte ein weiteres literarisches Werk: Durch Welt und Zeit. Jüdisches Jugendbuch. Illustrationen Henny Friedek bei J. B. Brandeis in Breslau.

Materialien und Quellen:

S. Abeles: Zerrissene jüdische Familien. In: Wiener Morgenzeitung, 24.1.1926, 6; S. Abeles: Es darf nicht jüdisch werden. In: Wiener Morgenzeitung, 15.2.1926, S. 3.

Eintrag bei Susanne Blumesberger: Handbuch österr. Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft: hier.

Interview mit Norbert Abeles. Auf: Nationalfonds – Lebensgeschichten.

Literatur:

Gabriele von Glasenapp: Die Märchenerzählungen des österreichischen Kinderbuchautors Siegfried Abeles. In: G. Mairbäurl u. a. (Hgg.): Kindheit, Kindheitsliteratur, Kinderliteratur: Studien zur Geschichte der österreichischen Literatur; Festschrift für Ernst Seibert. Wien: 2010, 111-127.

(PHK, in preparation)

Geb. 2.4.1926 in Leipzig, gest. 30.12.2018 in Wittlich (Bundesrepublik Deutschland)

Schriftsteller.

(in preparation)

Geb. 8.11.1889 in Wien, k.k. Österreich-Ungarn; gest. 19.8. 1956 in Washingston/D.C., USA. (Musik)Kritiker, Librettist, Übersetzer.

(in preparation)

geb. am 1.5.1879 in Rohatetz bei Nikolsburg/Mähren – gest. am 25.5.1945 in Tröbnitz; Journalist, Kritiker, Redakteur, Schriftsteller, Zionist

A. studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Brünn ab 1898 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1905. Anschließend wirkte er bis 1928 als Jurist der zwischen Wien und Nordmähren verkehrenden Kaiser Ferdinands-Nordbahn, sollte aber auch, beeinflusst durch antisemitische Erfahrungen seit Gymnasialtagen, als jüdischer Publizist zunehmend in Erscheinung treten. 1904/05 gab er den Jüdischen Volkskalender, zwischen 1915 und 1917 gemeinsam mit Ludwig Yomtov Bató den Jüdischen Nationalkalender wie auch die Gedichte Hugo Zuckermanns heraus, mit Berthold Feiwel, Robert Stricker und Hermann Kadisch rief er die zionistische Studentenverbindung Veritas ins Leben. Mit Stricker und anderen gründete Abeles 1919 die einzige jüdische Tageszeitung der Zeit im deutschsprachigen Raum, die Wiener Morgenzeitung, im letzten Jahr vor der Einstellung 1927 fungierte A. mit Leopold Plaschke als Chefredakteur und Herausgeber. Vorrangig wirkte er als Feuilletonist und Theaterkritiker und dabei als Fürsprecher des jüdischen Theaters und dabei namentlich der Jüdischen Volksbühne, musste sich von Mendel Singer auch die Kritik gefallen lassen, kein Jiddisch zu sprechen. Zudem publizierte A. u.a. in den Zs. Jüdische Volksstimme, Die Welt, Neue Welt, Neue jüdische Monatshefte, Menorah, Jüdische Rundschau, Die Bühne sowie im Neuen Wiener Journal. Zwischen 1918 und 1936 erschienen mehrere Buchpublikationen mit Reportagen, Feuilletons und lyrischen Texten, nahezu durchwegs veröffentlicht im Wiener Verlag Löwit. Dort wurde 1920 auch ein letztlich nicht realisiertes Werk mit dem Titel Die hohe Gass‘. Ein Krakauer Bilderbuch angekündigt. Alle Publikationen standen im Zeichen des Zionismus, wie ihn auch Anitta Müller-Cohen in einer Rezension als „begeisterten Zionisten“ bezeichnete.

Neben seinem publizistischen Wirken engagierte sich A. als politischer Aktivist. 1921 unterzeichnete er neben Richard Beer-Hoffmann, Felix Grünfeld, Arthur Kola, Anitta Müller, Julius Ofner, Josef Popper-Lynkeus, Felix Salten, Arthur Schnitzler und Jakob Wassermann einen Spendenaufruf für ukrainische Juden (u.a. Neue Freie Presse, 8.5.1921, S. 8) und war er Mitglied des Komitees zur Unterstützung des jüdischen Nationalmuseums in Palästina. Ab 1928 fungierte A. als Delegierter des Spendenfonds für die jüdische Wiederaufnahme in Palästina, Keren Hajessod. In dieser Funktion übersiedelte er Anfang 1933 nach Amsterdam. Nach der Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit 1940 sowie des Doktortitels im Mai 1941 wurde A. im Mai 1944 in das KZ Bergen-Belsen deportiert. An den Folgen der Haft starb er wenige Wochen nach der Befreiung.


Werke

Jüdische Flüchtlinge. Szenen und Gestalten (1918), Die Genesung (Lyriksammlung, 1920), Besuch in Erez Israel (1926), Zehn Jüdinnen. Sittenbilder und Geschichten aus dem Leben jüdischer Frauen (1931), Begegnungen mit Juden (1936)

Quellen und Dokumente:

(ME/PHK)

Geb. 6.10. 1890 in Bremen (Deutsches Reich), gest. 13.6. 1946 in Haifa (Israel). Pseudonym für Julius Katzenstein. Rechtsanwalt, Schriftsteller.

Materialien und Quellen:

Theodor Lessing: Neues zur Judenfrage. (= Sammelbesprechung) In: Tage-Buch, H.7/1932, Bespr. zu J. Kastein: Eine Geschichte der Juden. Berlin: Rowohlt 1931, S. 259-260.

(PHK, in preparation)

Geb. 12.2. 1850 in Prag/Praha (k.k. Österreich), gest. 10.4. 1924 in Berlin. Schriftstellerin, Salonière.

Materialien und Quellen:

Jana Mikota über A. Hauschner. In: Medaon 5/2009;

(in preparation)

Geb. 26.6. 1891 in Wien, gest. 1.1.1947 in Haifa (Israel). Schriftsteller, Handwerker, Gesangslehrer, Kibuzznik.

Materialien und Quellen:

Armin A. Wallas: Kibbuznik, Schuhmacher, Gesangslehrer und Dichter. Simon Kronberg in Palästina. Online zugänglich auf: hagalil.com: hier.

➥ Simon Kronberg in Palästina

Geb. 3.10. 1810 in Chrast/Böhmen (Österreich, heute: Tschechische Republik), gest. 12.3.1894 in Wien

Redakteur, Schriftsteller, Kritiker

 

Materialien und Quellen:

Nach Jerusalem. Zweiter Theil: Palästina. 1858, Digitalisat: hier; Theil drei: Aus Egypten (1860), Digitalisat: hier; Libanon. Ein poetisches Familienbuch. Wien 1855, 3. Aufl. 1864; Digitalisat: hier.

(PHK, work in progress)

Quellentexte: 

➥ Der alte und der neue Friedhof der Juden