Alsen, Ola (eigentl. Alsberg Henriette)
Geb. 8.3. 1880 in Bonn, gest. 4.3. 1956 in München.
Drehbuch-, Mode-, Roman- und Sachbuchautorin, Redakteurin, Exilantin.
Materialien und Quellen:
O. Alsen, die in eine jüdische Kaufmannsfamilie geboren war, zählte in den1920er-Jahren zu den bekanntesten Modejournalistinnen Berlins. Bis 1936 war sie Moderedakteurin der Eleganten Welt, schrieb jedoch auch regelmäßig für andere Zeitschriften wie z.B. Die Dame, Film-Kurier oder dem Moden-Spiegel, der Wochenbeilage zum Berliner Tageblatt und Handelszeitung. Darüberhinaus verfasste Alsen regelmäßig Romane und Sachbücher ab etwa 1910, die sich mit Mode- und Schönheitsfragen, aber auch sozialen Themen befassten. Der 1917 verfasste Roman Das Paradies der Frauen schilderte den Alltag der Hauptperson in einem Modesalon vor dem Hintergrund des Weltkrieges und der Frage der Emanzipation der Protagonistin von (nationalen) Modediktaten. Ihm folgten Anfang-Mitte der 1920er Jahre einige Drehbücher zu Stummfilmen wie z.B. zu Monna Vanna (Regie R. Eichberg), Das Luxusweibchen (E. Schönfelder), Romane und Bücher wie Garten der Leidenschaft (1920), Charlotte Bell (1924 oder Das Mädchen von heute (1925). Ihr letzter literarischer Text war die Ezählung Die Tochter Lots. Aufzeichnungen aus einem Frauengefängnis (1930), ihr letzter in Deutschland veröffentlichtes (Ratgeber)Buch: Schönheit und Lebensfreude durch Körperpflege (1934). 1933 ließ sich Alsen taufen, um der einsetzenden NS-Verfolgungen zu entgehen, nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung des Freitodes ihres Bruders Max A. im selben Jahr. Nichtsdestotrotz verließ sie bald darauf Deutschland und emigrierte über Großbritannien in die USA.
Eintrag auf: Die Geschichte Berlins; Eintrag auf filmportal.de;
Dienstbotentrachten. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jg. 1913.
Ola Alsen. In: Mila Ganeva: Women in Weimar Fashion. Discourses and displays in German culture, 1918–1933. Rochester 2008, S. 197–198.
(PHK, in preparation)