Mestel, Jakob (Yankev)

Geb. 25.7. 1884 in Zlochev/Galizien, gest. 7.8. 1958 in New York.

Schriftsteller (vorwiegend Jiddisch), Schauspieler, Theaterdirektor, (Film)Drehbuchautor, Redakteur.

Mestel (geb. Weintraub) kam um 1910 nach Wien, eigentlich, um Philosophie zu studieren, wechselte aber rasch ins Theaterfach, um dort erste Erfahrungen mit dem Jüdischen Theater zu sammeln, mit dem er in den Sommermonaten bis 1914 auf Tournee in Kurorte wie z.B. Franzensbad oder Marienbad, aber auch Czernowitz und Leipzig ging. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Offizier in der k.u.k. Armee am russischen Kriegsschauplatz. 1918 wurde er zum Mitbegründer und Regisseur der Freien Jüdischen Volksbühne, an der er u.a. die erste jiddisch-dramatische Schule einrichtete. Im Juli 1920 emigrierte er in die USA, zuerst nach Philadelphia, dann aber nach New York, wo er in Morris Schwartz‘ Kunsttheater tätig wurde und ab 1924 dessen Europa-Tourneen vorbereitete. 1925 wurde er zum Leiter des Jiddischen Arbeitertheaters ARTEF bestellt, Anfang der 1930er Jahre war er mehrmals auf Südamerika-Tournee. Seit 1919 interessierte sich M. auch für den jüdischen/jiddischen Film; mit dem Schwartz-Ensemble arbeitete er z.B. bei der Aufnahme des in Wien gedrehten jiddischen Films Yiskor mit.

Weitere Texte:

Kriegsaufzeichnungen eines jüdischen Offiziers [Russ. Front Erster Weltkrieg], in: Menorah, 3/4/1931.

Quellen und Materialien:

Center for Jewish History: Mestel Papers: here. Prospekt zum Film Der Vandernder Yid/The Wandering Jew (1933) im Rahmen der Jüdischen Filmwoche 2000: hier; Eintrag bei B. Dalinger: Quellenedition zur Geschichte des jüdischen Theaters in Wien, 2003, S. 158-159.

(PHK, work in progress)