Osborn, Max

Geb. 10. 2. 1870 in Köln (Dt. Reich), gest. 24. 9. 1946 in New York City. Kunst- und Theaterkritiker, Journalist, Herausgeber, Austellungskurator, Mitbegründer des Jüdischen Kulturbundes, Exilant.

Osborn wurde in eine sephardische Bankiersfamilie geboren, die während der Gymnasialzeit O.s. von Köln nach Berlin übersiedelte, wo Osborn das Abitur ablegte und anschließend Germanistik in Heidelberg, München und Berlin studierte und bei Erich Schmidt 1893 promovierte. Seit 1889 war er Mitglied der völkisch orientierten, schlagenden Burschenschaft ; 1894 Mitherausgeber der Jahresberichte für neuere Deutsche Literaturgeschichte. Danach folgten Stationen bei der Berliner National-Zeitung sowie bei der Vossischen Zeitung, für die er während des Ersten Weltkriegs Kriegsberichterstatter war. Gemeinsam mit Kunsthistorikern wie z.B. Adolf Michaelis u.a. fungierte er zudem als Herausgeber des Handbuch der Kunstgeschichte. Anfang der 1920er Jahre legte er mehrere Monografien zu modern-sezessionistischen bzw. expressionistischen Künstlern wie z.B. zu Emil Orlik, Max Pechstein oder Max Oppenheimer-Mopp vor. 1929 folgten die Bände Berlin 1870–1929. Der Aufstieg zur Weltstadt bzw. Die Kunst des Rokoko, 1932 einer zu Leonid Pasternak sowie die ‚Werbefestschrift‘ Das Kaufhaus des Westens, das die Vielseitigkeit Osborns anzeigt. 1933 war er an der Gründung des Jüdischen Kulturbund beteiligt.  

Materialien und Quellen:

Isabel Fischer: Der Kunstkritiker M. Osborn. In: Brücke-Museum Berlin;

Ulrike Wendland: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. Teil 2: L–Z, München: K. G. Saur, 1999, S. 465–470; Andreas Zeising: Ein bekannter Unbekannter. Der jüdische Kunstschriftsteller Max Osborn (1870–1946), in: Stephanie Marchal, Andreas Zeising u. Andreas Degner (Hgg.): Kunstschriftstellerei. Konturen einer kunstkritischen Praxis. München: Ed. Metzel 2020, S. 242-275.

(PHK, in preparation)