Rabinovici, Doron

Geb. 2.12.1961 in Tel Aviv (IL)

Historiker, Kritiker, Schriftsteller.

Rabinovici übersiedelte mit seiner Familie, zunächst aus beruflichen Gründen, 1964 nach Wien, wo er fortan aufwuchs und heute seinen Lebensmittelpunkt hat. Nach abgelegter Matura studierte er an der Universität Wien, an der er mit einer Arbeit über die Jüdische Gemeindeleitung 1938-45 und ihre Verstrickung in die NS Verfolgungs- und Vernichtungspolitik promovierte, die im Jahr 2000 im Jüdischen Verlag (Suhrkamp) unter dem Titel Instanzen der Ohnmacht: Wien 1938-45. Der Weg zum Judenrat in Buchform erschien (vgl. Rezension E. Adunka: hier). Wichtig für seine Hinwendung zur Geschichte der NS-Verfolgungen waren die familiengeschichtlichen Wurzeln und dabei insbesondere die Erzählungen seiner Mutter Schoschana (1932-2021) sowie seiner Großmutter, die aus Wilna/Vilnius gebürtig war und mehrere Konzentrationslager überlebte.

Seit 1986 ist Rabinovici in Folge der Waldheim-Debatte im Republikanischen Club aktiv und beteiligt sich publizistisch aber auch persönlich engagiert in Protestbewegungen gegen Rechtspopulismus, Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsverdrängung, im Besonderen im Kontext der sog. ’schwarz-blauen‘ Regierungsbildung im Jahr 2000. Schriftstellerisch trat Rabinovici seit Ende der 1980er Jahre in Erscheinung, sein erster Erzählband, Papirnik, erschien 1994.

Materialien und Quellen:

Persönliche Homepage: hier.

M. Beilein: 86 und die Folgen. Robert Schindel, Robert Menasse und Doron Rabinovici im literarischen Feld Österreichs. Berlin 2008;

(work in progress…)