Rothblum, David

Geb. 8.2. 1876 in Krakau (Kraków), Österreich-Ungarn, gest. 28.4. 1947 in Tel Aviv (Israel). Jurist, Schriftsteller, Zionist.

Rothblum wuchs in einer religiös frommen Familie auf und fing schon früh an, in Zeitschriften, meist auf Hebräisch, Texte zu veröffentlichen und war Mitbegründer des Krakauer Sprachklubs Sfat Emes. 1897 kam er nach Wien, um dort ein Studium der Philosophie und Philologie an der Universität sowie an der Israelitisch-theologischen Lehranstalt zu beginnen und dieses ab 1898 um das Studium der Rechtswissenschaft zu ergänzen, in dem er auch 1909 promovierte. Schon 1897 war unter den Gründern der Vereinigung zionistischer Hochschüler aus Galizien Bar-Kochba. Rasch fand er Zugang zum Kreis um Theodor Herzl und Max Nordau, publizierte auch in Herzls Zeitschrift Die Welt, aber auch zu Arthur Freud und Marek Scherlag, mit denen er 1904 das Redaktionskomitee der ersten zionistischen Jugendzeitschrift Unsere Hoffnung. Monatsschrift für die reifere Jugend bildete. In diesen Jahren befreundete er sich auch mit N. Bialik. Nach dem Ersten Weltkrieg war er in zahlreichen Wiener jüdisch-zionist. Organisationen und Einrichtungen tätig, u.a. auch 1919 Gründungsmitglied der Tageszeitung Wiener Morgenzeitung (WMZ).

Materialien und Quellen:

Eintrag in: ÖBL;

D. Rothblum: Gewissensbisse. In: Die Welt, 29. 12. 1899, S. 13-15; Die Märchen meiner Mutter. In: Die Welt, 2.1.1903, S. 19-20;

Besprechungen: Neue Bücher. Galizisch-jüdische Autoren. In: Die Welt, 5.6.1908, S. 3-4 (über: D. R.: Golus. Novellen und Skizzen aus dem jüdischen Leben, Brünn 1908)

E. Adunka: D. Rothblum. In: Exil in der Heimat (2001), S. 152-155; Gabriele von Glasenapp, Hans Otto Horch (Hgg.): Ghettoliteratur. Eine Dokumentation zur deutsch-jüdischen Literaturgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Tübingen 2005, S. 1009–1013.

(PHK, in preparation)