Weisse, Arnold (auch: Anton)

Geb. 28.8. 1842 in Prerau (Mähren, k.k. Österreich-Ungarn, heute: Přerov, Tschech. Republik), gest. 21.8. 1910 in Wien. Feuilletonist, Kritiker, Redakteur, Schriftsteller.

A. Weisse, Sohn des Oberrabbiners Josef W. und Charlotte W. (geb. Donat) verfasste bereits während seiner Schulzeit, insbesondere am Gymansium in Preßburg (Bratislava) zubrachte, erste Theaterkritiken und Feuilletons. Nach seinem Medizinstudium (1863-1868) in Wien war er kurzweilig Chefredakteur der medizinischen Zeitschrift „Der Kursalon“ (1869/1870) sowie Redakteur der „Freischütz“ (1870) bis er dann ab 1871 für viele Jahre als Redakteur der im Dt. Kaiserreich auflagestärksten Tageszeitung „Hamburger Fremdenblatt“ tätig war und dort zahlreiche feuilletonistische Beiträge und Novellen unter anderem „D. Raitzenbad“ (1869) oder „Eis und Sonnenblume“ (1895) verfasste. Auch widmete er sich in den späten 1880er Jahren vermehrt der Gattung des jüdischen Kinder- und Jugenddramas. Hier entwickelte er die durch David Leimdörfer, Adolf Mannheimer, Herman Cohn und Berthold Wahl („Der Streit der Kleinen“ 1895) initiierte Gattung durch das Purimspiel „Megillat Esther“, das sich durch eine hohe Selbstreflexivität sowie einem Wechselspiel von Ironie und Lehrhaftigkeit auszeichnet (Völpel, 2002, 229) weiter.

(in Vorbereitung)