Geb. 15.8. 1875 in Pohrlitz, Mähren, k.k. Österreich-Ungarn (heute Pohořelice, Tschech. Republik), gest. 29. 12. In Jerusalem. Herausgeber, Mitbegründer von Zeitschriften, Publizist, Politiker, Übersetzer, Verlagsdirektor, Zionist.
Feiwel studierte in Wien und Zürich Rechtswissenschaften und Nationalökonomie und nahm bereits am Ersten Zionistenkongress 1897 in Basel teil. Mit Max Hickel begründete er 1900 in Brünn die Jüdische Volksstimme. Im selben Jahr rief ihn Theodor Herzl nach Wien, um die redaktionelle Leitung des zionist. Zentralorgans Die Welt zu übernehmen, was er etwa ein Jahr lang auch tat. 1902 zählte er mit Martin Buber, mit dem er befreundet war, Ephraim M. Lilien und Chaim Weizmann zu den Mitbegründern des Jüdischen Verlag und war bis 1907 auch dessen Direktor. 1903 legte er die Übersetzung der jiddischen Gedichte von Morris Rosenfeld unter dem Titel Lieder des Ghetto, illustriert von E. M. Lilien, vor. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte Feiwel nach London und engagierte sich dort bei der Gründung des Keren Hajessod und wurde 1929 auch Leiter der Jewish Colonial Trust.
Materialien und Quellen:
Dr. Bertold Feiwel fünfzig Jahre alt. In: WMZtg., 18.9. 1925, S. 4;
(PHK, in preparation)