ab 1933: Tur-Sinai, Naftali

In Arbeit.

Geb. 15.1.1822 in Prag, gest. 5.8. 1889 in St. Louis/Missouri (USA); Redakteur, Verleger, Politiker, Bankier, Winzer

Busch kam 1837 nach Wien, wo er im Verlag eines Bekannten seines Vaters, Franz v. Schmid (1811-1844) zunächst das Buchdruckerhandwerk erlernte und bald danach zum Herausgeber des renommierten Kalender und Jahrbuch der Israeliten (1842-47) sowie des Österreichischen Centralorgans für Glaubensfreiheit, Cultur, Geschichte und Literatur der Juden (1848) avancierte, in dem z.B. L. Kompert seinen Aufruf Auf nach Amerika veröffentlichte (Nr. 3 u. 4/1848). Aufgrund seiner Sympathien für die Revolution musste Busch 1849 aus Wien flüchten und entschied sich für Amerika, zunächst für New York und dann St. Louis/Missouri, wo er in verschiedensten Feldern, u.a. in der Politik, in der abolitionistischen Bewegung, in karitativen Einrichtungen ebenso wie im Bankwesen, tätig wurde.

Materialien und Quellen:

C. Adler, P. Cowen: Isidor Busch; in: Jewish Encyclopedia (online hier)

Oesterreichisches Centralorgan für Glaubensfreiheit, Cultur, Geschichte und Literatur der Juden: hier.

Kalender und Jahrbuch für Israeliten auf das Schaltjahr 1848: hier.

(PHK, Work in progress)

Geb. 19.8. 1806 in Polna (Böhmen, k.k. Österr.), gest. 9.11.18180 in Polna. Hauslehrer, Journalist

Quellen und Materialien:

Wolfgang Gasser (Hg.): Erlebte Revolution 1848/1849. Das Wiener Tagebuch des jüdischen Journalisten Benjamin Kewall. Wien-München 2010, bes. S. 57-140; Kurzfassung der Einleitung online verfügbar unter: Auf nach Polna!

(Work in progress)

Geb. 7.1. 1867 in Neutra (Nitra, k.k. Österreich, heute SK), gest. 31.8. 1930 in Wien. Journalist, Redakteur, Zionist.

(in Vorbereitung)

Geb. 13.2.1886 in Alsókubin (k.k. Ö-U, heute Dolny Kubín, SK), gest. 1974 in Ramat Gan (IL)

Schriftsteller, Kritiker, Zionist

Der Nachkomme aus der bekannten Rabbinerfamilie von Lipman Yomtow Heller, der im 17. Jhdt. in Prag, Krakau und Wien gewirkt hat, studierte zunächst in Turin, wo er 1906 promovierte, kehrte anschließend nach Ungarn zurück, wo er sich erstmals publizistisch und zionistisch betätigte, übersiedelte dann 1910 nach Wien, wo er bis 1933 als Sekretär der Donaudampfschiffahrtgesellschaft arbeitete und in zahlreichen zionistischen Vereinigungen aktiv wurde, z.B. im Verein Theodor Herzl oder ab 1918 im Verein jüdischer Forscher, Schriftsteller und Künstler Haruach. Von 1914-18 war er außerdem Herausgeber der Jüdischen Zeitung, des offiziellen Organs des österreichischen Zionismus, sowie 1915–21, gemeinsam mit Otto Abeles, des Jüdischen Nationalkalenders (zugleich: Zionistisches Jahrbuch bis 1920) und gem. mit Martha Hofmann den Jüdischen Almanach (1924-35). Neben seiner publizistischen Mitarbeit an zahlreichen, meist zionistisch ausgerichteten Zeitungen und Zeitschriften, arbeitete Bató auch an großen enzyklopädischen Unternehmungen (z.B. der Enyclopaedia Judaica) mit und engagierte sich im Vorstand des 1918 eingerichteten. Österr. Jüdischen Nationalfonds (WMZtg., 17.11.1920, 4), des Zionistischen Landesverbandes sowie in zahlreichen weiteren Vereinigungen, u.a. als Referent im Verein Jüdische Moderne. 1928 veröffentlichte er sein Buch Die Juden im alten Wien (Neuaufl. 2011); 1933 verließ er Wien und ging nach Bukarest, wo er die Leitung des Jüdischen Nationalfonds übernahm. 1940 flüchtete er angesichts der Annäherung Rumäniens an NS-Deutschland nach Palästina, wo er Mitglied des Council of Jews from Austria und weitere wichtige Leitungsfunktionen nach der Staatsgründung Israels übernahm.

Literatur

Eintrag von Evelyn Adunka bei ÖBL: hier.

Dokumente und Materialien:

N.N. Der zionistische Parteitag. In: Wiener Morgenzeitung, 31.3.1919, S. 3; Erklärung des Zionistischen Landesverbandes Österreich/Wien zu radikalzionistischer Propaganda. In: Wiener Morgenzeitung, 8.7. 1925, S. 4; L. B.: Die Verkörperung der Idee. (Bespr. des Palästina-Buches Eine werdende Welt von H. Hermann). In: Wiener Morgenzeitung, 11.8. 1925, S. 7; L.B.: Das auferstandene Wort (Über die Habima). In: Wiener Morgenzeitung, 4.6.1926, S. 3;

(PHK/Work in progress)

Geb. 9.12. 1877 in Przemysl (k.k. Österreich-Ungarn, heute: Polen) – gest. (ermordet) im Juni 1942 im Ghetto Izbica; Feuilletonist, Kritiker, Redakteur, Schriftsteller, Übersetzer.

Meisels fing nach einer traditionellen jüdischen Erziehung 1896 für das jiddische Lemberger Volkhenblat zu arbeiten, d.h. zu schreiben an. Dass er zugleich das Deutsche perfekt beherrschte, zeigte sich in schon kurz darauf, 1897/98, als er im Selbstverlag die Schrift Socialisitisch oder zionistisch? Lösung einer Zeitfrage vorlegte. 1902 kam in der Wiener Zeitschrift Die Neuzeit seine Übersetzung des Dramas Das Gottesgericht von Wilhelm Feldmann (aus dem Polnischen) in zehn Folgen zum Abdruck. 1903 folgte sein erster Roman unter dem Titel Der Talmud als Betrüger, der als Zeitroman ausgegeben und in Galizien angesiedelt war. Anschließend wirkte er als Redakteur des Hamburger Israelitischen Familienblattes bis 1914, publizierte nebenher aber auch in anderen prominenten Zeitschriften wie z.B. in Ost und West (z.B. Zur Geschichte des jüdischen Theaters) oder in Die Wage, in der er 1907 einen Beitrag Der Jargon veröffentlichte, sowie in der AZJ. 1909 erschien seine deutschsprachige Bearbeitung und Übersetzung von Scholem Alejchems Ruchele. 1918 siedelte er sich in Wien an, wo er bis zu ihrer Einstellung (1920) Redakteur der Zeitschrift Dr. Blochs Wochenschrift war. Daneben verfasste er auch Beiträge für andere Ztg., z.B. einen über das Verhältnis zwischen A. v. Humboldt und dem poln.-jüd. Mathematiker Chaim S. Slonimski. im Morgen.1920 erschien auch noch sein Schauspiel Kaddisch im Berliner Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur. In den 1920er Jahren legte Meisels biografisch und kulturhistorisch ausgerichtete Bände vor und zog sich aus den öffentlichen Debatten weitgehend zurück. Seit 1938 erblindet mussten er und seine zweite Ehefrau die Deportation in das Ghetto Lódz 1941 erleben.

Weitere Werke:

Westöstliche Miszellen. Leipzig 1908; Deutsche Klassiker im Ghetto. Wien 1922; Judenköpfe. Wien 1926;

Materialien und Quellen:

Socialistisch oder zionistisch? hier (mit freundlicher Genehmigung von compact memory, UB Frankfurt)

W. Feldmann: Das Gottesgericht. Drama aus dem galizisch-jüdischen Volksleben. Autoris. Übersetzung von S. Meisels. In: Die Neuzeit, 4.7. 1902, S. 7-8.

Alexander v. Humboldt und der Gelehrte im Kaftan. In: Der Morgen, 19.9. 1919, S. 3-4.

Goethes ‚Faust‘ im Hebräischen. In: JB Deutscher Bibliophilen 1925/26. Neuausgabe unter dem Titel ‚Faus‘, der Andere, im Kostüm der Heiligkeit. In: Kalonymos 2007, 21-24.

Lexikoneintrag zu: Salomo Juda Löb Rapoport. In: Jüdisches Lexikon, hg. von G. Herlitz, Bd. IV (1927).

Vorwort (zum geplanten Auswahlband Vieler Sterne Geist. Moderne jiddische Lyrik. Wien 1916-17; hg. 2017 in der Reihe ‚Nadelstiche‘, Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien, S. 6-9).

(PHK, in Vorbereitung)

Quellentexte:

➥ Der jüdische Wortwitz

Geb. 28.10. 1880 in Bolechów (Galizien, k.k. Österreich-Ungarn, heute: Ukraine), gest./ermordet vermutl. 1942 nach erfolgter Deportation aus Wien.

Schriftsteller, Feuilletonist, Kritiker, Übersetzer (aus dem Jiddischen)

Nach dem Besuch einer Mittelschule in Lemberg/Lwiw wurde B. Handelsangestellter und übersiedelte um 1900 nach Wien, wo er neben seinem Beruf auch anfing literarische Arbeiten zu verfassen. Erste feuilletonistische Erzählungen erscheinen ab 1904, z.B. der Text Eine Stunde Poesie im Czernowitzer Tagblatt. Um 1906-07 lebte und arbeitete er auch in Berlin, wo auch sein erster Roman Der Weg der Jugend erschien.

Materialien und Quellen:

H.M. [Rez.]: Der Weg der Jugend. In: Czernowitzer Tagblatt, 27.1.1907, S. 5; H.B.: Jüdische Landstreicher in Galizien. In: Czernowitzer Allgem. Zeitung, 12.9. 1909, S. 5;

(work in progress)

Geb. 4.4. 1878 in Prag (k.k. Österreich-Ungarn), gest. 8.6.1946 in Zbraslaw/Praha (Tschech. Republik). Schriftsteller, Publizist, Übersetzer.

Als zweites Kind in eine jüdische Kaufmannsfamilie in Prag geboren, besuchte er dort das deutsche K.k. Staats-Obergymnasium Am Graben, studierte an der Prager deutschen Karlsuniversität Jus und promovierte ebendort im Jahr 1901. Durch mehrere Semester hindurch fungierte er als Schriftführer und Obmann der Abtheilung für Literatur und Kunst der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag. Zugleich befreundete er sich mit Martin Buber sowie dem zionistischen Kreis um Hugo Bergmann, ohne sich ihm anzuschließen. Ab 1903 brach er zu einer jahrelangen Wanderschaft durch Europa auf, begleitet von seinem Verleger und Freund Jakob Hegner. In der Nähe von Florenz, einem Treffpunkt der Boheme, lernte er 1908 seine Lebensgefährtin, Anna Kühn (geb. Dušik; 1874–1950), kennen, mit der er seit 1910 zusammenlebte und ab 1925 verheiratet war. 1911 übersiedelten Adler und Kühn nach Berlin, wo Adler Anschluss an den Autorenkreis der Neuen Blätter gewann, insbesondere an Carl Einstein. 1912 folgte als nächste Etappe die Entscheidung, sich der Künstlerkolonie in Hellerau (bei Dresden) anzuschließen, wo ihn u.a. Franz Kafka besuchte und zwischen 1914 bis 1916 seine wichtigsten literarischen Werke Elohim, Nämlich und Die Zauberflöte entstanden, für die er 1917 den Fontane-Preis erhielt. Als überzeugter Pazifist konnte er sich der Einberufung zum Kriegsdienst durch ein ärztliches Attest, das ihm psychische Störungen bescheinigte, entziehen. –  Während der Dresdner Novemberrevolution wurde Adler allerdings politisch aktiv: er schloss sich der USPD an und war Gründungsmitglied einer Sozialistischen Gruppe geistiger Arbeiter, der u.a. Camill Hoffmann und Friedrich Wolf angehörten und wirkte mit dem von Otto Rühle geführten Arbeiter- und Soldatenrat zusammen. 1921 übersiedelte Adler mit seiner Familie für kurze Zeit in die eben gegründete Tschechoslowakische Republik und arbeitete als Feuilletonist für die von Präsident T.G. Masaryk gegründete linksbürgerliche Zeitung Prager Presse. 1923 gab er diese Tätigkeit wieder auf und kehrte nach Hellerau zurück, wo er sich, sprachenkundig, vor allem dem Übersetzen widmete. Nach einem Überfall der SA auf seine Wohnung musste Adler im März 1933 aus Deutschland fliehen. Den Holocaust überlebte er – seit einem Schlaganfall im Juli 1939 halbseitig gelähmt – durch die Hilfe seiner Frau in einem Versteck bei Prag.

Weitere Werke:

Materialien und Quellen:

Ludo Abicht: Paul Adler, ein Dichter aus Prag. Wiesbaden 1972; Jürgen Egyptien: Mythen-Synkretismus und apokryphes Kerygma. P. Adlers Werk als Projekt einer Resakralisierung der Welt. In: Klaus Amann, Armin A. Wallas (Hgg.): Expressionismus in Österreich. Die Literatur und die Künste. Böhlau, Wien 1994, S. 379–395; Erich Kleinschmidt: Schreiben auf der Grenze von Welt und Sprache. Radikale Poetik in Paul Adlers „Nämlich“ (1915). In: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. Band 73, Nr. 3 (1999), S. 457–477.

(PHK, in Vorbereitung)

Geb. am 15.9.1891 in Wien – gest. 17.9.1965 in Jerusalem; Schriftsteller, Kritiker, Redakteur, Aktivist der Haganah.

ab 1927: Ben-Gavriêl, Moshe Yakov

 

See biography on 1920er-Transkulturelle Konstellationen: Hoeflich/Ben-Gavriel and that of: Benyoetz, Elazar: Höflich, Eugen in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), pp. 314-316.

 

Quellentexte:

Bolschewismus, Judentum und die Zukunft (Entwurf zu einem Essay.)

➥ Das wiedererwachende Asien

➥ Zu: Paul Cohen-Portheim: „Asien als Erzieher“

➥ Bolschewismus, Judentum und die Zukunft

➥ Else Lasker-Schüler. (Notizen zu ihren Büchern.)

Hefker

➥ Die Mission des Zionismus

Geb. 1880, gest. 1939 in Jerusalem, Schriftstellerin, insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur

[…]

Quellen:

Co-Bearbeitung des Märchens Die Nachtigal von Andersen. In: Radio Stuttgart, Mai 1927, zit. nach Radio Wien, 23.5.1927, S. 55.

(in preparation)