Bató, Ludwig Yomtow

Geb. 13.2.1886 in Alsókubin (k.k. Ö-U, heute Dolny Kubín, SK), gest. 1974 in Ramat Gan (IL)

Schriftsteller, Kritiker, Zionist

Der Nachkomme aus der bekannten Rabbinerfamilie von Lipman Yomtow Heller, der im 17. Jhdt. in Prag, Krakau und Wien gewirkt hat, studierte zunächst in Turin, wo er 1906 promovierte, kehrte anschließend nach Ungarn zurück, wo er sich erstmals publizistisch und zionistisch betätigte, übersiedelte dann 1910 nach Wien, wo er bis 1933 als Sekretär der Donaudampfschiffahrtgesellschaft arbeitete und in zahlreichen zionistischen Vereinigungen aktiv wurde, z.B. im Verein Theodor Herzl oder ab 1918 im Verein jüdischer Forscher, Schriftsteller und Künstler Haruach. Von 1914-18 war er außerdem Herausgeber der Jüdischen Zeitung, des offiziellen Organs des österreichischen Zionismus, sowie 1915–21, gemeinsam mit Otto Abeles, des Jüdischen Nationalkalenders (zugleich: Zionistisches Jahrbuch bis 1920) und gem. mit Martha Hofmann den Jüdischen Almanach (1924-35). Neben seiner publizistischen Mitarbeit an zahlreichen, meist zionistisch ausgerichteten Zeitungen und Zeitschriften, arbeitete Bató auch an großen enzyklopädischen Unternehmungen (z.B. der Enyclopaedia Judaica) mit und engagierte sich im Vorstand des 1918 eingerichteten. Österr. Jüdischen Nationalfonds (WMZtg., 17.11.1920, 4), des Zionistischen Landesverbandes sowie in zahlreichen weiteren Vereinigungen, u.a. als Referent im Verein Jüdische Moderne. 1928 veröffentlichte er sein Buch Die Juden im alten Wien (Neuaufl. 2011); 1933 verließ er Wien und ging nach Bukarest, wo er die Leitung des Jüdischen Nationalfonds übernahm. 1940 flüchtete er angesichts der Annäherung Rumäniens an NS-Deutschland nach Palästina, wo er Mitglied des Council of Jews from Austria und weitere wichtige Leitungsfunktionen nach der Staatsgründung Israels übernahm.

Literatur

Eintrag von Evelyn Adunka bei ÖBL: hier.

Dokumente und Materialien:

N.N. Der zionistische Parteitag. In: Wiener Morgenzeitung, 31.3.1919, S. 3; Erklärung des Zionistischen Landesverbandes Österreich/Wien zu radikalzionistischer Propaganda. In: Wiener Morgenzeitung, 8.7. 1925, S. 4; L. B.: Die Verkörperung der Idee. (Bespr. des Palästina-Buches Eine werdende Welt von H. Hermann). In: Wiener Morgenzeitung, 11.8. 1925, S. 7; L.B.: Das auferstandene Wort (Über die Habima). In: Wiener Morgenzeitung, 4.6.1926, S. 3;

(PHK/Work in progress)