Geb. 31.12. 1912 als Han(n)s Maier in Wien (k.k. Österreich-Ungarn), gest. 17.10.1978 in Salzburg (A)

Auschwitz-Überlebender, Essayist, Kritiker, Schriftsteller.

Meine Auschwitznummer liest sich kürzer als der Pentateuch oder der Talmud und gibt doch gründlichere Auskunft.

Améry wuchs in Wien und vor allem im Salzkammergut in einer assimilierten jüdischen Familie sowie in einer katholisch geprägten Umgebung auf, verlor seinen Vater bereits 1917 im Zuge des Ersten Weltkriegs und absolvierte, ohne formalen Abschluss, seine Schulausbildung zunächst in Gmunden (Oberösterreich) und ab 1926 (Rückkehr mit seiner Mutter aus dem Salzkammergut) in Wien.

Weitere Werke:

Teenager-Stars, Idole unserer Zeit. Rüschlikon-Zürich 1960; Gerhart Hauptmann. Der ewige Deutsche. Mühlacker 1963; Widersprüche. Stuttgart 1971;

Posthum publiziert: Bücher aus der Jugend unseres Jahrhunderts. Stuttgart 1981; Cinema. Texte zum Film 1994.

Materialien und Quellen:

Linksammlung, UB Freie Universität Berlin: hier.

Literatur (Auswahl):

Irene Heidelberger-Leonard: Jean Améry. Revolte in der Resignation. Stuttgart 2004; Jean Améry. Themenheft. Mittelweg 36, H. 2, Hamburg 2012; Helmut Heißenbüttel: Jean Amérys gedenkend. Hg. v. Thomas Combrink. Bielefeld 2017; Lukas Brandl: Philosophie nach Auschwitz: Jean Amérys Verteidigung des Subjekts. Wien-Berlin 2018.

(in preparation)

Geb. 2.12.1961 in Tel Aviv (IL)

Historiker, Kritiker, Schriftsteller.

Rabinovici übersiedelte mit seiner Familie, zunächst aus beruflichen Gründen, 1964 nach Wien, wo er fortan aufwuchs und heute seinen Lebensmittelpunkt hat. Nach abgelegter Matura studierte er an der Universität Wien, an der er mit einer Arbeit über die Jüdische Gemeindeleitung 1938-45 und ihre Verstrickung in die NS Verfolgungs- und Vernichtungspolitik promovierte, die im Jahr 2000 im Jüdischen Verlag (Suhrkamp) unter dem Titel Instanzen der Ohnmacht: Wien 1938-45. Der Weg zum Judenrat in Buchform erschien (vgl. Rezension E. Adunka: hier). Wichtig für seine Hinwendung zur Geschichte der NS-Verfolgungen waren die familiengeschichtlichen Wurzeln und dabei insbesondere die Erzählungen seiner Mutter Schoschana (1932-2021) sowie seiner Großmutter, die aus Wilna/Vilnius gebürtig war und mehrere Konzentrationslager überlebte.

Seit 1986 ist Rabinovici in Folge der Waldheim-Debatte im Republikanischen Club aktiv und beteiligt sich publizistisch aber auch persönlich engagiert in Protestbewegungen gegen Rechtspopulismus, Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsverdrängung, im Besonderen im Kontext der sog. ’schwarz-blauen‘ Regierungsbildung im Jahr 2000. Schriftstellerisch trat Rabinovici seit Ende der 1980er Jahre in Erscheinung, sein erster Erzählband, Papirnik, erschien 1994.

Materialien und Quellen:

Persönliche Homepage: hier.

M. Beilein: 86 und die Folgen. Robert Schindel, Robert Menasse und Doron Rabinovici im literarischen Feld Österreichs. Berlin 2008;

(work in progress…)

Geb. 5.10. 1878 in Wilna (Vilnius), Russland, gest./ermordet im März 1943 im KZ Auschwitz. Musikwissenschaftler, Kantor, Maler, Schriftsteller, Übersetzer.

In preparation

Geb. 21.1.1812 in Berlin, gest. 6.4. 1875 in Paris.

Philosoph, Schriftsteller, Sozialist und Zionist.

Materialien und Quellen:

Isidor Singer, Max Schlössinger: M. Hess. In: Jewish Encyclopedia (1906): hier.

Bruno Frei: Im Schatten von Karl Marx. Moses Hess – Hundert Jahre nach seinem Tod.  Wien 1977;Shlomo Na’aman: Emanzipation und Messianismus. Leben und Werk des Moses Hess. Frankfurt am Main / New York 1982;

(in preparation)

Geb. 1850 in Nagy-Szombat (bei Tyrnau), Oberungarn (k.k. Österreich-Ungarn), gest. 1942.

Hebräisch- und deutschsprachiger Journalist, Schriftsteller und Zionist.

(in preparation)

Geb. 28.8. 1842 in Prerau (Mähren, k.k. Österreich-Ungarn, heute: Přerov, Tschech. Republik), gest. 21.8. 1910 in Wien. Feuilletonist, Kritiker, Redakteur, Schriftsteller.

A. Weisse, Sohn des Oberrabbiners Josef W. und Charlotte W. (geb. Donat) verfasste bereits während seiner Schulzeit, insbesondere am Gymansium in Preßburg (Bratislava) zubrachte, erste Theaterkritiken und Feuilletons. Nach seinem Medizinstudium (1863-1868) in Wien war er kurzweilig Chefredakteur der medizinischen Zeitschrift „Der Kursalon“ (1869/1870) sowie Redakteur der „Freischütz“ (1870) bis er dann ab 1871 für viele Jahre als Redakteur der im Dt. Kaiserreich auflagestärksten Tageszeitung „Hamburger Fremdenblatt“ tätig war und dort zahlreiche feuilletonistische Beiträge und Novellen unter anderem „D. Raitzenbad“ (1869) oder „Eis und Sonnenblume“ (1895) verfasste. Auch widmete er sich in den späten 1880er Jahren vermehrt der Gattung des jüdischen Kinder- und Jugenddramas. Hier entwickelte er die durch David Leimdörfer, Adolf Mannheimer, Herman Cohn und Berthold Wahl („Der Streit der Kleinen“ 1895) initiierte Gattung durch das Purimspiel „Megillat Esther“, das sich durch eine hohe Selbstreflexivität sowie einem Wechselspiel von Ironie und Lehrhaftigkeit auszeichnet (Völpel, 2002, 229) weiter.

(in Vorbereitung)

Geb. 2.7.1910 in Prag, gest. 21.8.1988 in London

Pädagoge, Schriftsteller, Kritiker, KZ-Überlebender.

Materialien und Quellen:

Eintrag bei: Buchenwald-Gedenkstätten: hier.

Eintrag bei: Theresienstadt-Lexikon: hier.

(work in progress)

Geb. 7.10. 1871 in Berlin, gest./ermordet 19.11.1943 im KZ Auschwitz-Birkenau.

Feuilletonist, Kritiker, Schriftsteller, Exilant.

Als jüngstes von sechs Kindern wurde G. H. in die alteingesessene Berliner Kaufmannsfamilie Borchardt geboren. Er absolvierte zunächst auch eine kaufmänn. Lehre, besuchte nebenher Vorlesungen an der philosoph. Fakultät der Universität Berlin und fand später eine Anstellung beim Statistik Amt der Stadt Berlin. Parallel zu seinem Militärdienst (1894-95) und unter dem Eindruck des väterlichen Bankrotts begann er zu schreiben und legte 1896 seinen ersten, auto- und familienbiografisch eingefärbten Roman Spielkinder 1896 vor.

(Work in progress)

Geb. 30.1.1924 in Bratislava (als Kurt Erich Rübner), gest. 29.7. 2019 in Afula (IL)

Lehrer, Schriftsteller, Übersetzer.

Geboren und aufgewachsen in einer deutschsprachig-jüdischen Familie in Bratislava/Preßburg, gelangte Rübner 1941 mit dem letzten Flüchtlingstransport nach Palästina, während seine Eltern und zahlreiche Verwandte in verschiedenen Konzentrationslagern, insbesondere in Auschwitz, 1942 ermordet wurden. In Palästina schloss er sich dem Kibbuzz Merchawia bei Afula an, wo er anfangs verschiedene landwirtschaftliche Arbeiten übernahm und alsbald auch als Lehrer tätig wurde. Daneben schrieb er Gedichte, zunächst auf Deutsch, dann, ab etwa 1950 auf Hebräische und ab 1953 in Ivrit (Neuhebr.) und fing an, ins Hebräische zu übersetzen, u.a. Texte von Goethe, Kafka und Celan sowie aus dem Hebräischen ins Deutsche. Förderer auf dem Weg hin zur Literatur und später auch zur Literaturwissenschaft waren Werner Kraft und Ludwig Strauss, die er in den 1950er Jahren kennenlernte.

(Work in progress)

Quellentexte:

Die jüdische Frau in Amerika