Geb. am 16.8. 1879 in Brünn (k.k. Österreich-Ungarn), ermordet am 28.10. 1944 im KZ Auschwitz. Publizist, Redakteur, Politiker (Abgeordneter zum österr. Nationalrat 1919-20), Zionist.

Materialien und Quellen:

Ein Nachruf (auf die Wiener Morgenzeitung). In: Die Neue Welt, Nr. 1, 23.9. 1927, S. 2;

(in Vorbereitung)

Geb. 1874 in Austerlitz (Slavlov) bei Brünn (Brno, k.k. Österreich-Ungarn, gest. 1924 in Brünn/Brno, Tschechoslowakische Republik). Journalist, Verleger, Zionist.

(in Vorbereitung)

in Vorbereitung

Quellentexte:

➥ Ahasver in Asien

in Vorbereitung

in preparation

auch Melzer-Pomeranz, Roza, ebenso: Melcerowa, geb. 5.11.1880 (in einigen Quellen: 1873) in Tarnopol; Galizien, k.k. Österreich, heute Ternopil, Ukraine), gest. 19.10. 1934 in Lemberg-Lwow/Lviv (Polen, heute: Ukraine).

Zionistin, mehrsprachige Schriftstellerin (Deutsch/Polnisch), Publizistin, Abgeordnete zum polnischen Sejm (Parlament)

Rosa Pomeranz entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie, was ihr Studien sowohl in Wien, Paris als auch Leipzig ermöglichte. Nach der Rückkehr aus Leipzig engagierte sie sich ab 1899 für die Rechte und Entwicklungsmöglichkeiten jüdischer Frauen und legte dazu erste Broschüren und bald auch Beiträge in jüdischen Zeitschriften (auf Polnisch wie auf Deutsch), u.a. in der renommierten, von Theodor Herzl mitbegründeten Die Welt vor, die auf sie als eine Verfechterin des zeitgenössischen Zionismus aufmerksam machten. Kurz darauf erschienen auch die ersten (deutschsprachigen) Erzählungen wie z.B. Wölwele in Zeitschriften wie Jüdisches Gefühl (Prag 1901) oder Jüdische Volksstimme (Wiederabdruck 1907). Das Neue Wiener Tagblatt vermeldete am 3.6.1901 auch das Erscheinen eines Romans unter dem Titel Im Lande der Noth. 1903 war sie wesentlich an Hilfsaktionen für Opfer des Pogroms von Kishinew beteiligt; im selben Jahr kam es auch zu einem Treffen mit der Sozialreformerin Bertha Pappenheim im Zuge der Untersuchungen über die problematische Frage des jüdischen Mädchenhandels, das jedoch aufgrund von Differenzen in der Bewertung der zionistischen Perspektiven nicht nur ergebnislos verlief sondern in eine polemische Reaktion, veröffentlicht in der Wiener zionistischen Zs. Die Welt unter dem Titel Ein Besuch aus Frankfurt (19.6.1903, 4-6), mündete und auch in ihre Schrift Der Zionismus und die Frauen (1905) einfloss. 1906 heirate sie den (Eisenbahn)Beamten Isaak Melzer. Sie war zu dieser Zeit bereits zionistisch orientiert und bemühte sich um die Organisierung der jüdischen Frauen in Galizien. Schon in Tarnopol trat sie um 1900 als Begründerin des Vereins Judith in Erscheinung, 1908 dann als Mitbegründerin des Jüdischer Frauenkreis Lemberg (Kolo Kobiet Žydowskich/KKŽ).

Quellen und Dokumente:

Szymon Rudnicki: Melcer, Róza. In: YIVO-Encyclopedia

Lydia Jammernegg: Rosa Pomerantz. In: Ariadne. Frauen in Bewegung: hier.

R. Pomeranz: Im Lande der Noth (1901): Ankündigung in: Neues Wr. Tagblatt, 3.6.1901, S. 18; R. Pomeranz: Wölwele. In: Jüdisches Gefühl, 27.9. 1901, S. 10-11; wiederabgedruckt in: Jüdische Volksstimme, 1.8.1907, S. 1-2; und 15.8.1907, S.1-2; Ein Besuch aus Frankfurt. In: Die Welt, Wien Nr. 25, 19.6.1903, S.4-6;

Literatur:

Dietlind Hüchtker: Rückständigkeit als Strategie oder Galizien als Zentrum europäischer Frauenpolitik. (Forschungsbericht) In: Hsozkult 2010: https://www.hsozkult.de/debate/id/diskussionen-1215; Angelique Leszczawski-Schwerk: „Die umkämpften Tore zur Gleichberechtigung“ – Frauenbewegung in Galizien. Münster 2014; Alison Rose: Jewish Women in Fin de Siècle Vienna. Texas 2008.

(Work in progress…)

Quellentexte:

➥ Die osteuropäische Jüdin und Erez Israel

 „Das Gesetz …“

Geb. 1.8. 1891 in Stuttgart, gest. 1.3. 1984 in Stuttgart. Rechtsanwalt, Schriftsteller, Kritiker, Buchdrucker und Geschäftsmann im Exil (1937-1958)

(in Vorbereitung)

Geboren 14. 4. 1876 in Mszczonów, Russland; gestorben 21.11.1927 in Otwock, Polen. Jiddisch-polnischer Schriftsteller, Publizist, Redakteur, Übersetzer.

Nomberg wuchs bei seinem Großvater mütterlicherseits auf, der nicht nur Geschäftsmann sondern auch ein Chasside war. Bereits 1894 heiratete er, musste sich aber, von religiösen Zweifeln befallen, als Häretiker von Frau und Kind trennen. Er übersiedelte 1897 nach Warschau, wo er auf I. L. Perez traf, dem er seine ersten hebräischen Gedichte vorlegte. Perez ermunterte ihn veranlasste, fortan auf Jiddisch zu schreiben. Neben seiner Tätigkeit als Hebräischlehrer wurde er bald für junge jüdische Intellektuelle eine Anlaufstelle in der polnischen Metropole, so z.B. für Sch. Asch und für Abraham Reisen (Avrom Reyzen), den er später ins Russische übersetzte.

Seinen ersten Erfolg hatte Nomberg 1905 mit der Erzählung Fliglman. Zwischen 1905 und 1907 hielt Nomberg sich u.a. in Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf, im Jahr darauf in Riga und Wilna, wo er journalistisch arbeiten konnte. Von Warschau aus nahm er 1908 an der Sprachen-Konferenz in Czernowitz teil, bei der ihm der Kompromiss in der umstrittenen Frage nach der richtigen Sprache gelang, und zwar dergestalt, dass das Jiddische „eine“, aber nicht „die“ Sprache der Juden sei. 1911 unternahm er eine Reise in die USA. Nach Perez‘ Tod 1915 stieg Nomberg zur literarischen Hauptfigur der jiddischen Literaturszene in Warschau auf. Während der deutschen Okkupation Polens im Ersten Weltkrieg war er ein Förderer der ersten weltlichen jiddischen Schulen in Polen sowie Mitorganisator der „Jiddischen Volkspartei Polens“, für die er 1919–1920 als Abgeordneter in den Sejm gewählt wurde. 1925 bis 1927 war Nomberg Vorsitzender des jüdischen Schriftsteller- und Journalistenverbandes in Warschau. Weitere Reisenführten ihn 1926 nach Argentinien und Palästina (obwohl er kein Zionist war), sowie in die Sowjetunion.

Nomberg übersetzte auch W. Shakespeare und G. Hauptmann ins Jiddische, er selbst verfasste nur ein Drama, Di mishpokhe (1913). Er suchte nach einer jüdisch-jiddischen Identität („Yidishizm“), die sich von der Enge des Stetls ebenso abheben sollte wie sie sich gegen die Vorurteile des westeuropäischen Judentums zu behaupten trachtete. In vielen seiner Novellen, die vornehmlich in Jiddisch, aber auch in Hebräisch erschienen, zeichnete er den Typus eines im Kampf um neue Werte befindlichen und letztlich zermürbten Intellektuellen, in manchen aber auch kampfbetonten Figuren wie z.B. die politisch engagierte Studentin Ljuba Fiedler in der Erzählung Die Studentin, die u.a. auch auf Deutsch in der Wiener Morgenzeitung in 12 Fortsetzungen ab 31.12.1919 erschien.

Weitere Werke:

Dos shpil in libe (The play at love; novella, 1907; Gezamelṭe ṿerḳ. Berlin: Klaal farlag 1922; Flügelmann. Novellen aus dem Jüdischen. Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von A. Suhl. Leipzig 1924.

Literatur und Quellen:

M. Ravitch: Nomberg, Hersh David. In: Encyclopaedia Judaica, Bd. 12, Jerusalem 1973, Sp. 1209–1210 (englisch); Angelika Glau: Jüdisches Selbstverständnis im Wandel : jiddische Literatur zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Wiesbaden 1999.

Eintrag bei: Jewish Virtual Library

Eintrag (Kalman Weiser, englisch) bei YIVO: hier.

H.D. Nomberg: Man weckt. (F) In: AZ, 3.1.1907, S. 1; H.D. Nomberg: Gruß aus Sibirien. Übers. Von Th. Schlesinger. In: Arbeiterinnen-Zeitung 3.3.1914, S. 3; H.D. Nomberg: Die Studentin (Fs-Erz.), Wiener Morgenzeitung 31.12.1919-14.1.1920; hier: 31.12.1919, S. 6; I. Schreyer: Die jiddische Prosa. Der Tag, 14.5.1923, S. 3.

(PHK)

Geb. 11.1.1883 in Wangen am Bodensee, gest. 1.10.1967 in Konstanz. Deutscher Schriftsteller, Jurist, Kritiker.

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